Und doch kommt sie vor. Es gibt Menschen, die eifersüchtig sind. Ich bin eifersüchtig, wenn ich mich nicht gut fühle. Eifersucht ist ein kindliches Gefühl, der Wunsch nach Einzigartigkeit und dem ultimativen Beweis dieser einzigartigen Zuwendung. Eifersucht ist die Angst, den anderen zu verlieren. Das ist alles nicht schön - aber letztlich eine Sehnsucht. In Eifersucht kann Traurigkeit und Einsamkeit versteckt sein, die sich mit einem hässlichen Mäntelchen zeigt und nicht einfach zeigen kann, wie verletzlich eins ist.
Dass Liebe zurzeit eine der wichtigsten gesellschaftlichen Leitmotive ist, fiel nicht wenigen Soziolog*innen auf. Mein Lieblingszitat von Ulrich Beck "In den Idealisierungen des modernen Liebesideals spiegelt sich noch einmal der Weg der Moderne. Die Überhöhung ist das Gegenbild zu den Verlusten, die diese hinterläßt. Gott nicht, Priester nicht, Klasse nicht, Nachbar nicht, dann wenigstens Du. Und die Größe des Du ist die umgedrehte Leere, die sonst herrscht." (Beck, Risikogesellschaft, 1986, S. 188) zeigt, welchen Stellenwert die Liebe genießt. Und angesichts dieser Bedeutung ist es ja fast widersinnig, den Perfektionsgrad der ultimativen Nichteifersucht zu verlangen. Denn wenn die Liebe als so wichtig konstruiert wird, dann ist der Verlust dieser Liebe ja wirklich ein Drama. Die Konstruktion von Eifersucht als einem negativen Gefühl ist demgegenüber auch Ergebnis dieser ultimativ selbstlosen Liebesvorstellung. Und erteilt denen, die eben nicht eifersüchtig sind, gleichzeitig den moralisch erhabenen Status. Das führt dazu, dass diejenigen, die unter dem Anflug des Habenmüssenundniemehrloslassenfürmichallein-Gefühls sich nicht nur schlecht fühlen wegen ihrer Verlustangst, sondern auch noch, weil sie moralisch im Nachteil sind. Und vielleicht wäre es da auch angemessen, sich nicht zu erheben, das Gegenüber sein zu lassen mit den eigenen Schwierigkeiten. Seien das Käsefüße oder anderer Unbill des täglichen Lebens. Verständnis zu zeigen und auch loszulassen, nämlich von dem großen Ideal, dass immer vorbildlich und korrekt geliebt werden muss. Es ist nämlich nicht nur schwierig mit den eifersüchtigen Menschen. Es ist auch schwierig mit den uneifersüchtigen.
Dass Liebe zurzeit eine der wichtigsten gesellschaftlichen Leitmotive ist, fiel nicht wenigen Soziolog*innen auf. Mein Lieblingszitat von Ulrich Beck "In den Idealisierungen des modernen Liebesideals spiegelt sich noch einmal der Weg der Moderne. Die Überhöhung ist das Gegenbild zu den Verlusten, die diese hinterläßt. Gott nicht, Priester nicht, Klasse nicht, Nachbar nicht, dann wenigstens Du. Und die Größe des Du ist die umgedrehte Leere, die sonst herrscht." (Beck, Risikogesellschaft, 1986, S. 188) zeigt, welchen Stellenwert die Liebe genießt. Und angesichts dieser Bedeutung ist es ja fast widersinnig, den Perfektionsgrad der ultimativen Nichteifersucht zu verlangen. Denn wenn die Liebe als so wichtig konstruiert wird, dann ist der Verlust dieser Liebe ja wirklich ein Drama. Die Konstruktion von Eifersucht als einem negativen Gefühl ist demgegenüber auch Ergebnis dieser ultimativ selbstlosen Liebesvorstellung. Und erteilt denen, die eben nicht eifersüchtig sind, gleichzeitig den moralisch erhabenen Status. Das führt dazu, dass diejenigen, die unter dem Anflug des Habenmüssenundniemehrloslassenfürmichallein-Gefühls sich nicht nur schlecht fühlen wegen ihrer Verlustangst, sondern auch noch, weil sie moralisch im Nachteil sind. Und vielleicht wäre es da auch angemessen, sich nicht zu erheben, das Gegenüber sein zu lassen mit den eigenen Schwierigkeiten. Seien das Käsefüße oder anderer Unbill des täglichen Lebens. Verständnis zu zeigen und auch loszulassen, nämlich von dem großen Ideal, dass immer vorbildlich und korrekt geliebt werden muss. Es ist nämlich nicht nur schwierig mit den eifersüchtigen Menschen. Es ist auch schwierig mit den uneifersüchtigen.
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